DA/Sein – Verortung im Stadtraum

DA/Sein - Parkour

Parkour | Fotografie | Stadtteilerkundung | Mode | Geschichten | Inszenierung | Bewegung | Gemeinschaft | Öffentlicher Raum | Spracherwerb

DA/Sein! Verortung im Stadtraum war ein forschendes, soziokulturelles Kunst- und Performanceprojekt aus drei Modulen, entwickelt für die neue Siedlung MiLa/Hamburg-Billwerder. In Zusammenarbeit mit Institutionen vor Ort und unter Anleitung von Künstler*innen erkundeten geflüchtete Jugendliche gemeinsam ihren Wohnort, stellten sich den Herausforderungen urbanen Zusammenlebens unter den Bedingungen dieser gerade gebauten zentrumsfernen und neu bezogenen Siedlung ohne städtische Infrastruktur, erweiterten in Bewegung (Modul Parkour) ihre Spiel- und Handlungsräume, schulten ihre Wahrnehmung (Modul Fotografie), eigneten sich erste Nähtechniken an (Modul Modedesign). Sie wuchsen als Gruppen zusammen und dokumentierten ihre Aktionen. Sie nutzen gemeinschaftliche und öffentliche Räume und schlossen das Projekt mit einer zusammenführenden gemeinsamen festlichen Präsentation ihres Erlernten. Alle Teilnehmer*innen nahmen einen gemeinsam gestalteten Geburtstagskalender mit nach Hause.

Fragestellung

Welche Fertigkeiten, welches Wissen und welche Ermutigungen benötigen neu-ankommende Jugendliche in Hamburg, um sich in ihrer Umgebung zu orientieren und ihre Talente für die eigenen Wege nutzen zu können?

DA/Sein - Stadtforscher*innen
DA/Sein – Verortung im Stadtraum, Foto: Eva Kolb

Prozess

In drei Workshop-Modulen bot das Projekt von Juli – Dezember 2019 eine künstlerisch-professionelle Anleitung, Räume und Strukturen für die Jugendlichen an.

1. PARKOUR: Das Parkour-Training startete zunächst mit den Basics, um die Jugendlichen an den Sport heranzuführen. Mit Aufwärmübungen wurden die Jugendlichen für erste Sprünge und die Überwindung von Hindernissen (Kästen) vorbereitet. Ziel war es, allen Interessierten die Teilnahme an diesem Sport zu ermöglichen, die Potentiale des eigenen Körpers zu erkunden und das Vertrauen in seine Fähigkeiten zu stärken. Parkour wurde von der Choreografin Rica Blunck und dem Parkourtrainer und Schauspieler Ali Ahmad angeleitet.

2. FOTOGRAFIE: Im Fotokurs erlernten die Teilnehmer*innen, angeleitet durch die Fotografin und Medienkünstlerin Kristine Thiemann, den Umgang mit einer professionellen Digitalkamera und standen dabei sowohl vor als auch hinter der Kamera. Mit Arbeitsaufträgen erkundeten sie Innen- und Außenräume und schulten ihren Blick „auf die Welt“, tauschten sich darüber aus und entwickelten ein Verständnis für sich und ihre Umgebung. Aus den Fotos entstanden Bildgeschichten und Dokumentationen, u.a. der anderen Workshops.

3. OUTFIT: Mit der Modedesignerin Katja Gastell erlernten die im Umgang mit der Nähmaschine noch unerfahrenen Teilnehmer*innen des Modekurses unterschiedliche Nähtechniken kennen, entwarfen und schneiderten.  Dann nähten sie ihre ersten eigenen Produkte (Tasche, Zopfbänder u.ä.) und erfuhren, wie sich alte Kleidungsstücke und Stoffreste in etwas Neues verwandeln lassen.

Ergebnis

Kurz vor den Weihnachtsferien fand das Abschlussfest mit allen Jugendlichen im Jugendclub statt – in der Runde der Teilnehmenden und ihrer Eltern. Die Jugendliche präsentierten ihre Ergebnisse aus den verschiedenen Workshops und feierten: Sie sprangen über Gymnastikkästen, schwangen Lichterketten, backten Waffeln, tanzten und sangen. Fotos und selbst gemachte Modeaccessoires wurden ausgestellt. Jede*r berichtete, was ihr/ihm besonders gefallen hatte und was sie/er gelernt hatte. Alle nahmen den gemeinsam erstellten Geburtstagskalender zum Abschluss mit nach Hause.

Fakten & Zahlen

Anzahl Kinder/Jugendliche

74                                              

Kinder/Jugendliche – Woher?         

Aus dem Wohngebiet Am Gleisdreieck, Hamburg-Billwerder

Alter

8 bis 20 Jahre

Kooperationspartner

Jugendclub Gleis 1, f&w fördern & wohnen

Künstler*innen

                                  

Rica Blunck (Parkour) + Ali Ahmad (Parkour), Kristine Thiemann (Foto), Katja Gastell (Modedesign) Eva Kolb (Design)

Dauer

Mai – Dezember 2019

Öffentlichkeit 

Anwohner*innen, Jugendliche im HdJ